Aerosol Bombe / Rakete


In der Serie

Allgemein:

Die Bomben sind meist mit einer Rakete verbunden.

Schlägt diese irgendwo ein, kommt es zur Explosion.

 

Anders als bei den meisten Bomben, ist die Explosion jedoch nur ein Nebeneffekt.

 

Wortherkunft:

Aerosol ist ein Kunstwort mit lateinischem Ursprung. "aer" steht dabei für "Luft" und "solutio" für "Lösung"

Eine Aerosol-Bombe ist demnach eine Luftlösende, Luftauflösende bzw. Luftbindende Waffe.

Aerosol ist ein Gemisch (Dispersion) aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen und einem Gas. Das Verhalten eines Aerosols hängt immer von den Teilchen und dem Trägergas ab.

 

Beispiele sind:

  • Staub in der Raumluft
  • Zigarettenrauch
  • Nebel aus einer Spraydose
  • Ruß oder Ölqualm aus einem Autoauspuff

 

 

Wirkungsweise:

Die Bombe besteht aus einer Gaskartusche. Diese wird durch einen Sprengsatz explosionsartig geöffnet.

Das darin enthaltene Gas bzw. Gesteilchengemisch beginnt dann den Sauerstoff im Umkreis von etwa 20 Metern zu binden.

Aerosolbomben entziehen kurz gesagt dem Menschen die wichtigste Lebensgrundlage - die umgangssprachlich auch als Luft bezeichnet wird.

 

Welches Gas sich in der Kartusche befindet ist nicht (genau) bekannt. 

 

 

 

in der Realität

Wirkung, Aufbau und Funktion:

Die nach der Zündung durch die folgende Verpuffung entstehende Druckwelle ist zwar wesentlich schwächer als die eines vergleichbaren Sprengstoffes wie TNT, allerdings erfolgt die Verpuffung fast gleichzeitig in einer Kugel mit 10 bis 40 m Durchmesser. Der Brennstoff kann in Höhlensysteme, Bunker o. ä. eindringen, was diese Waffen auch gegen befestigte Ziele wirkungsvoll macht, gegen die konventionelle Sprengkörper wegen der mangelnden Druckwirkung nur eingeschränkt effektiv sind. Außerdem hält die Druckwirkung wesentlich länger an als bei einem konventionellen Sprengstoff. Darüber hinaus haben Aerosolbomben eine wesentlich stärkere Hitzewirkung als konventionelle Sprengladungen. Das macht diese Bombe effektiver für die Tötung von Menschen und Zerstörung anderer Weichziele wie u. a. ungepanzerte Fahrzeuge.

 

Als Folge der Verpuffung tritt nachfolgend auf die Druckwelle die „Vakuumwirkung“ ein, welche dieser Waffe ihren umgangssprachlichen Namen gab, wie dies bei herkömmlichen chemischen und nuklearen Sprengsätzen auch der Fall ist. Durch den verhältnismäßig großen Feuerball ist allerdings die Sogwirkung im Vergleich zu einer gleich starken konventionellen Sprengladung wesentlich stärker. Dabei handelt es sich nicht um ein Vakuum im eigentlichen Sinne, sondern um eine Phase des Unterdrucks. Die Explosion entzieht der Luft Sauerstoff, weil der Sprengsatz kein eigenes Oxidationsmittel enthält, sondern dafür den vorhandenen Luftsauerstoff verwendet. Pro verbrauchtem Mol Sauerstoff entstehen mehr als ein Mol Reaktionsgase, die Vakuumwirkung ist also keine unmittelbare Folge des Sauerstoffverbrauchs. Um beim Einsatz einer solchen Waffe an Sauerstoffmangel zu sterben, müsste sich die betroffene Person im Zentrum der Explosion befinden und zunächst die Hitze- und Druckwirkung dieser Waffe überleben, was in den meisten Fällen nicht wahrscheinlich ist. Das wird auch durch den Umstand erschwert, dass die Bombe in der Luft vor dem Aufprall am Boden gezündet werden muss, weshalb ein Zusammentreffen von Personen mit dem Explosionskern schwerlich möglich ist.

 

Der Erstickungstod ist aber dennoch eine häufige Folge einer Aerosolbombe. Der Grund liegt aber nicht im Sauerstoffmangel an sich, sondern an Verletzungen der Lunge, einem sogenannten Barotrauma. Die Phase des Unterdrucks bewirkt eine Expansion der Luft in der Lunge, was zu entsprechenden Schäden führen kann. Die Eigenheiten einer Aerosolbombe – lange, relativ flache Druckwelle mit entsprechend ausgeprägter Druckabfallflanke, sowie der Verbrauch von atmosphärischem Sauerstoff – begünstigen dabei diese Wirkung.

 

Zudem wird durch die der Verpuffung folgende starke Sogwirkung die Schadwirkung der Bombe an Gebäuden und Fahrzeugen wesentlich erhöht.

 

Die Druckwirkung über einem großen Gebiet führte auch zur Entwicklung von Systemen, die mit einer solchen Verpuffung Minen räumen sollen.

 


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